Stehendes Heer

Kaiserliche Truppen
In den absolutistischen Monarchien bis zur zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gebildete, etwa 100.000 Mann starke, ständig unter Waffen stehende, reguläre Streitmacht. Ab Anfang des 16. Jahrhunderts, nachdem Söldnerarmeen die Ritterheere endgültig abgelöst hatten, wurde die Schaffung stehender Heere eine der Hauptanstrengungen der europäischen Großmächte. Der ganz Europa mobilisierende fünfzehjährige Krieg (1618-1648) brachte den Wandel. Denn danach ging man sowohl in Frankreich und Spanien, als auch im Habsburgreich dazu über, ein stehendes Heer zu organisieren. Ende des 17. Jahrhunderts dienten im kaiserlichen Heer ständig rund 65-80.000 Mann, darunter ab Ende der 1680er Jahre auch mehrere reguläre Regimenter der Ungarn und Kroaten. Bereits König Matthias Hunyadi (1458-1490) hatte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts versucht, in Ungarn eine Art reguläre Söldnerarmee aufzustellen, die sich nach seinem Tod jedoch bald auflöste. Später leistete zwar auch das 16-22.000 Mann starke Militär der Grenzburgen im Grunde ständigen Militärdienst. Dennoch konnte es sich nicht zu einem echten regulären Söldnerheer entwickeln, da seine Lebensform und Kampfweise gegen die Türken dem entgegenstanden.

GP