Deutsche Reichshilfe

Waitzen 3
Komarn 3
Die bedeutendste Hilfe zur Aufrechterhaltung des Grenzschutzsystems gegen die Türken steuerte neben den an Ungarn grenzenden österreichischen Erbländern das römisch-deutsche Reich bei. Man nannte sie Reichs- oder Türkenhilfe. Ihre Grundeinheit war der sog. Römermonat. Diese Bezeichnung hing mit der früheren Krönung der Kaiser in Rom zusammen, die auf ihrem Weg nach Italien, finanziert von den Ständen, 4.000 Reiter und 20.000 Fußsoldaten begleiteten, deren Sold sich auf 128.000 rheinische Forint belief. Je nach Größe der türkischen Gefahr empfahlen die Stände bei den Reichstagen vorab das zwanzig- bis achtzigfache dieser Summe. Obwohl diese Steuer niemals in ihrer Gesamthöhe einging - wie auch die Kriegssteuer in Ungarn nicht -, waren diese Hilfen dennoch beträchtliche Finanzspritzen, um das Militär der Grenzburgen bezahlen und die wichtigsten Burgen ausreichend befestigen zu können. Und das wiederum trug dazu bei, daß Ungarn niemals ganz von den Türken besetzt wurde.

GP