Töpferhandwerk, Getreideanbau, Handwerk

Ernte 1
Drusch
Aussaat
Spinnen und Weben
Töpferin
Töpferhandwerk

Der sich mit der Anfertigung von Gefäßen beschäftigende Zweig des Keramikhandwerks. Vom Neolithikum bis in unsere Tage stellte man die Denkmäler des Töpferhandwerks, je nach Zeitalter, Gebiet und Ethnikum, aus außerordentlich mannigfaltigem Material, in verschiedenerlei Formen und mit einer breiten Palette des Musterschatzes her. Die Töpfer des Mittelalters waren sowohl in Städten als auch in Dörfern tätig. Sie versorgten nicht nur ihre engere, sondern auch ihre weitere Umgebung mit Keramikgefäßen, Ofenkacheln (Hafner) oder Lampen, und sogar einer der typischen Artikel des Fernhandels war Keramik. In Ungarn erschien dafür Ware aus Byzanz, Österreich, Italien, Mähren und später auch der Türkei und aus China.

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Getreideanbau

Den Sammelbegriff für Wirtschaftsplanzen, deren Körner sich zu Mehl verarbeiten lassen (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer), kannten schon die landnehmenden Ungarn, die diese Arten ebenfalls anbauten. Das beweisen archäologische Funde wie z.B. die von den lokalen Typen abweichenden Spaten, Pflüge und kurzen Sensen des Ungartums. Im Mittelalter wandten die ungarischen Leibeigenen bei der Bestellung ihrer Felder zunächst das wilde Bodennutzungssystem an, doch ab dem 14. Jahrhundert fand die Dreifelderwirtschaft mehr und mehr Verbreitung. Bis dahin hatte sich der früher zwei- bis zweieinhalbfache Ernteertrag auf das Vierfache des Saatgetreides erhöht. Infolge des anwachsenden Bedarfs nutzte man für den Getreideanbau auch gerodetes Land und meliorisierte Sumpfgebiete. Die Äcker, Wiesen und Weiden bestimmter Größe lagen verstreut in den Gemarkungen der Dörfer.

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Handwerk

Als Handwerk bezeichnet man die mittels Handwerkzeugen und individuellen Verfahren durchgeführte Industrieproduktion. Eine wichtige Rolle bei seiner Entstehung und Verbreitung spielte die immer differenziertere Arbeitsteilung. Bereits unter den landnehmenden Ungarn gab es eine beträchtliche Anzahl Handwerker (z.B. Gold-, Silber-, Waffenschmiede usw., Töpfer). Ihre Anwesenheit in den ungarischen Dörfern des Mittelalters war typisch. Von Handwerkstätigkeit industriellen Ausmaßes kann jedoch erst im Falle der mittelalterlichen Städte gesprochen werden.

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