Hussitentum, Jakob von Marchia

Jan Hus 2
Wappen des Nikolaus Garai
Hussitentum

Mit seinem Auftauchen in Ungarn kann ab 1410 gerechnet werden, als Hieronymus von Prag, ein Schüler des Jan Hus, als Prediger nach Ofen kam. Die Hussiten waren strikte Gegner der bestehenden Kirchenordnung, sie zogen die Privilegien der Kirche in Zweifel und forderten das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Nach der Verurteilung des Jan Hus beim Konstanzer Konzil und seinem Tod auf dem Scheiterhaufen (6. Juli 1415) schwoll das Hussitentum zu einer gesellschaftlichen Bewegung mit drei Strömungen an: den gemäßigten Kalixtinern, den radikalen Taboriten und den die hussitischen Lehren am ehesten befolgenden sog. Waisen.

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Jakob von Marchia (1391-1476)

Miglied des Franziskanerordens, Prediger, Inquisitor. 1432 wurde er nach Bosnien entsandt, um die dortige Ordensprovinz der Franziskaner zu reformieren. 1436 ernannte ihn der Papst auf Bitten König Sigismunds zum Inquisitor für Ungarn, wo ihn die ungarischen Kleriker der Reihe nach in ihre Bistümer beriefen, damit er das Hussitentum ausrotte. Bis 1439 war er in den Diözesen Bosnien, Sirmien, Fünfkirchen, Kalocsa, Csanád und Siebenbürgen tätig. Laut eigenem Bericht hat er 25.000 Menschen bekehrt. Seine Härte löste selbst bei der weltlichen Priesterschaft Ungarns Widerstand aus. 1726 sprach man ihn heilig.

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