Visegráder Königspalast, Visegráder Burg

Visegrád - Palast 1
Ofen - Stephansburg
Óbuda - Klarissenkirche
Ödenburg - Franziskanerkirche
Visegrád
Visegráder Königspalast

Die Bilderchronik erwähnt das Visegráder Stadthaus Karls I. als Schauplatz des 1330 von Felician Zách verübten Attentats. Zu dieser Zeit standen im Gebiet des heutigen Palastes mehrere große Bauten, und einer davon gehörte offenbar dem König. Mitte des 14. Jahrhunderts riß man einen Teil der Gebäude ab. Die übrigen wurden umgebaut, und so entstand der um einen weiten Hof angelegte Palast. In den 1370er Jahren begann Ludwig I., den Palast vergrößern zu lassen, doch diese Arbeiten wurden, schon den neuen Plänen gemäß, erst um 1400 unter Sigismund abgeschlossen. Auf der Mittelachse des viereckigen, von Mauern umgebenen Geländes, dem Tortum gegenüber, erhob sich die Kapelle, und nördlich davon das königliche Wohngebäude, in dessen Innenhof ein einstöckiges Brunnenhaus stand. Darüber hatte man im Berghang einen kleinen Ziergarten mit einem prächtigen Wandbrunnen angelegt. Die nördliche Hälfte des unteren Hofes nahmen der große Saal und andere repräsentative Räume ein. Südlich von der Kapelle befanden sich das Kammerhaus, das Haus des Schatzmeisters und des Palastverwalters. Im südlichen Teil des Hofes gab es einen Turnierplatz. Vorbild dieses regeläßig angelegten Palastkomplexes dürfte in erster Linie der päpstliche Palast in Avignon gewesen sein. Aber auch die Burgen von Diósgyõr und Sohl mögen den Architekten beineinflußt haben.

GB


Visegráder Burg

Die im Zeitraum 1249-1265 unter Königin Maria und König Béla IV. erbaute Burg bestand aus zwei Teilen: der als erste entstandenen, durch einen Bergfried und Torturm geschützten Hauptburg sowie der mit ihr durch eine das Tal abschließende Mauer mit Wachtürmen verbundenen Unterburg. Darin erhob sich der sechseckige Wohnturm. Karl I. ließ um den Wohnturm einen inneren Mauerring errichten, auf dessen oberer Terrasse eine Münzstätte stand. Die Turmgeschosse waren durch Trennwände in mehrere Räume unterteilt. Hier stand vielleicht ab 1325 die Johannes dem Täufer geweihte Kapelle. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde auch der dreigeschossige östliche Palastflügel der Hauptburg erbaut, und im dritten Drittel des Jahrhunderts beendete man die beiden anderen Palasttrakte, den Felsengraben und den zweiten Mauerring der Hauptburg. König Sigismund ließ schließlich einen neuen äußeren Mauerring sowie neben dem Bergfried der Innenburg ein Gebäude mit Wohnräumen für die Frauen errichten.

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