Stibor- und Anjou-Grabmäler, Sarg des hl. Simeon

Grabmal des jüngeren Stibor
Grabstein Ludwigs I.
Anjou-Wappen und Galeere
König Ludwig I. und Elisabet
Mann im Fischerboot
Stibor-Grabmäler

Am unversehrtesten gelangte in der Nähe der Budaer (Ofner) Liebfrauenkirche das Grabmal des 1434 verstorbenen jüngeren Stibor zum Vorschein. Ebenfalls in Buda, in der Umgebung der Sigismundkirche (wo auch das Haus der Familie Stibor stand), fand man das Fragment eines Frauenkopfes sowie ein Stibor-Wappen. Vielleicht die Reste vom Grabmal eines Mitglieds der Familie. Fragmente von der Grabplatte des älteren Stibor blieben in Stuhlweißenburg erhalten. Alle drei aus rotem Marmor gefertigten, figürlichen Grabmäler sind das Werk eines Meisters. Von seiner Hand stammen auch die heute in Sarajevo aufbewahrten Grabmäler der Familie des bosnischen Königs Ostoja.

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Stuhlweißenburger Anjou-Grabmäler

Karl I. bestattete man 1342 in der Stuhlweißenburger Marien-Propsteikirche. Auch Ludwig I. hatte hier zu Ehren der hl. Katharina eine Kapelle gegründet, wo man ihn 1382 beisetzte. Die Wahl des Titels der Kapelle läßt vermuten, daß hier vielleicht auch Ludwigs Tochter Katharina bestattet wurde. Die Stelle der Grabkapelle König Ludwigs ist umstritten. Bonfini gab als einziger mittelalterlicher Autor eine Ortsbestimmung. Er erwähnt sie an der rechten Seite der Kirche, was die Südseite bedeuten dürfte. Aber auch die Möglichkeit einer Lokalisierung an der Nordseite tauchte auf. Von Stuhlweißenburg ist ein aus dem 14. Jahrhundert stammender königlicher Grabstein aus rotem Marmor bekannt, bei dem es sich wohl um den Grabstein Karls I. oder Ludwigs I. handeln mag. Gleichfalls zu einem der beiden Grabmäler gehörte der aus rotem Marmor gearbeitete Straußenhelmschmuck eines ungarischen Königs. Verwandt mit der königlichen Grabplatte ist das untere Teil vom Grabstein einer Frau, welchen man als Deckel des Sarkophags der Prinzessin Katharina zu bewerten pflegt. Ans Licht kamen darüber hinaus noch zahlreiche andere Fragmente einer Konstruktion mit Steingitter und Baldachin aus dem 14. Jahrhundert, deren Zugehörigkeit zu den Anjou-Grabmälern jedoch vorerst nicht belegt werden kann.

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Agramer Silbersarg des hl. Simeon

Im Auftrag der Gemahlin Ludwigs I. - Königin Elisabet stammte aus Bosnien - und auf Bestellung des Rates von Agram fertigte der Agramer Goldschmied Francesco Antonio da Mediolano zwischen 1377 und 1380 den Silbersarg des hl. Simeon. Wie aus dem überlieferten Vetrag hervorgeht, arbeiteten an dem Werk auch vier Gehilfen des Meisters. Der mit Reliefszenen geschmückte Reliquienbehälter zeigt zwar den Einfluß der venezianischen Kunst, doch die Komposition "Vorstellung in der Kirche" folgt dem Fresko Giottos in Padua.

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