Königliche Dienstleute, Knecht

Säulenkapitell, Dömös
Aquamanile 4
Testament der Herrin Színes
Königliche Dienstleute

Der Begriff bezeichnet die Gesamtheit der auf den Gütern des Königs lebenden und unter dessen Verfügungsgewalt stehenden Knechte. Es waren selbständig wirtschaftende Bauern, deren einzelne Gruppen die Lasten bestimmter Dienstleistungen trugen, nach denen man sie den einzelnen Kategorien zuordnete (z.B. Truchseß, Pferdeknecht, Büffeljäger). Herkunft und frühe Geschichte dieser Institution sind umstritten. Im Laufe des 13. Jahrhunderts löste sich das System der Dienstleute auf; teils durch die Verschenkung der königlichen Güter, teils infolge des Zusammenziehens der Lasten jener Gruppen von Dienstleuten, die königliches Eigentum geblieben waren.

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Knecht

Der Verfügungsgewalt des Königs bzw. einer kirchlichen oder Privatperson unterworfene Person. Das ungarische Wort "szolga" ist slawischer Herkunft, es löste mit Beginn des 12. Jahrhunderts den früher in ähnlichem Sinn gebräuchlichen Ausdruck "ín" - unbekannten Ursprungs - ab; für beide wurde das entsprechende lateinische Wort servus verwendet. Nachdem sich Ende des 11. Jahrhunderts die verschiedenen Typen der gebundenen Freiheit verbreitet hatten, bezeichnete man mit dem Wort servus solche Menschen, die ohne selbständige Bauernwirtschaft, in vollständiger Abhängigkeit auf den weltlichen Eigengütern lebten. Diese Schicht der Knechte verlor bis zur zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mehr und mehr ihre ökonomische Bedeutung. Den meisten gelang auf unterschiedliche Weise der Aufstieg zum persönliche Freiheit genießenden Fronbauern. Doch ein Teil von ihnen lebte - insbesondere auf den Gütern der kleinen Grundbesitzer - auch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch in der althergebrachten Abhängigkeit vom Eigentümer.

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