Herzogtum, Béla I., Géza I.
Herzogtum
Ein Drittel des Landes erfassende Sonderverwaltung im 11. Jahrhundert, die von König Andreas I. um 1048 für seinen jüngeren Bruder, Herzog Béla, eingerichtet wurde. Da Neutra und Bihar mit Sicherheit dazu gehörten, kann angenommen werden, daß sich sein Territorium, dessen Ausdehnung ansonsten unbekannt ist, auf zwei größere Landesteile erstreckte. Während der Thronkämpfe des 11. Jahrhunderts agierten die das Herzogtum verwaltenden Herzöge in der Regel als Rivalen der herrschenden Könige, weshalb es von König Koloman Anfang des 12. Jahrhunderts aufgelöst wurde. Unter Ladislaus II. kam es für kurze Zeit zur Wiederherhrstellung des Herzogtums, dann aber wurde es endgültig abgeschafft.
AZS
Béla I.
Um 1115-20 als jüngster Sohn Herzog Vazuls geboren. Lebte als Kind zunächst in Böhmen und dann in Polen im Exil. Heiratete Richeza (Adelheid), die Tochter des polnischen Fürsten, die ihm drei Söhne (Géza, Ladislaus, Lampert) und vier Töchter (Sophia, Eufemia, Ilona, unbekannter Name) schenkte. Kehrte um 1048 nach Ungarn zurück, wo er bis 1060 über das Herzogtum herrschte. Starb am 11. September 1063 an den Folgen eines Unfalls und wurde in dem von ihm gegründeten Benediktinerkloster Szekszárd bestattet.
AZS
Géza I.
Sohn des späteren Königs Béla I., um 1040 in Polen geboren. Zwischen 1064 und 1074 Herrscher des Herzogtums, dann König. Seine Söhne (Koloman, Álmos) stammen aus seiner Ehe mit Sophia, über die nichts näheres bekannt ist. Seine zweite Ehe mit der byzantinischen Prinzessin Synadene (um 1074 geschlossen) blieb kinderlos. Starb am 25. April 1077; bestattet in Vác (Waitzen). Die Quellen erwähnen ihn auch unter dem Namen Magnus.
AZS |
|