Kirche des Kollegiatskapitels St. Margareten in Dömös, Anfang 12. Jahrhundert

Säulenkapitell, Dömös
Dömös, Kirche 1
Dömös, Kirche 2
In Dömös stand im 11. Jahrhundert eine königliche Kurie, zu der eine Kapelle oder Kirche gehörte. Den Chroniken des 14. Jahrhunderts zufolge hat Herzog Álmos hier um 1107, nachdem man ihn das Herzogtum weggenommen hatte, zu Ehren der hl. Margarete von Antiochien ein Kollegiatsstift gegründet und anläßlich der Kirchweihe die Ermordung König Kolomans geplant. Freilegungen ergaben, daß die Probsteikirche eine nach basilikalem Schema erbaute Kirche mit rundbogiger Apsis war, aus deren zwei kleinen Nebenchören eine Treppe in die dreischiffige Krypta führte. Ihre frühesten Denkmäler - grob gearbeitete Tierdarstellungen, Gebäudeplastik mit Blatt- bzw. Flechtbandornamentik - deuten auf Meister, die ihr Kenntnisse in der Lombardei erworben hatten. Aus späterer Zeit stammt ein großes Säulenkapitell mit Tierkampfszene.

Nach László Koszta

Korai Magyar Történeti Lexikon (9-14. század). [Lexikon der frühen Geschichte Ungarns (9.-14. Jahrhundert)]. Chefred.: Gyula Kristó. Akadémiai Kiadó. Budapest 1994, 172-173.