Kirchen von Stuhlweißenburg, Pécsvárad, Altofen

Stuhlweißenburg, Pfarrkirche
Pécsvárad, Kloster
Pécsvárad, Krypta 1
Altofen, Propstei
König Stephan und Königin Gisela
Pfarrkirche St. Peter von Stuhlweißenburg

Ihre Wichtigkeit verdankte die Peterskirche ihrer Rolle und den Überlieferungen bei Königskrönungen. Ihr Grundriß konnte aufgrund von Stadtplänen und Stichen rekonstruiert werden. An der Stelle eines frühen Baptisteriums mit vierpaßförmigem Grundriß hatte man vermutlich eine einschiffige Kirche mit östlichem Turmpaar errichtet, die Béla IV. zu einer dreischiffigen Kirche umbauen ließ.

Nach Gyula Siklósi

Adattár Székesfehérvár középkori és törökkori építészetről (Beiträge zur mittelalterlichen und türkenzeitlichen Architektur von Székesfehérvár). Székesfehérvár 1990, 8-14.

Abtei Pécsvárad

1015 gründete Stephan der Heilige am Fuße des Vashegy (Eisenberg/Zengő) ein Benediktinerkloster. Dem die Zustände zu Anfang des 13. Jahrhunderts widerspiegelnd Gründungsbrief zufolge erhielt es vom Gründer 42 Dörfer. Als königliche Gründung unterstand es unmittelbar dem Erzbischof von Gran. Die der Heiligen Jungfrau und dem hl. Benedikt geweihte Kirche wurde 1038 eingeweiht. Ihre Baugeschichte ist ungeklärt. Es bestehen Zweifel, ob das zweigeschossige Gebäude, dessen unterer Teil erhalten blieb, Bestandteil der ursprünglichen Kirche war. Die im Gewölbe des Chores freigelegten Malereien belegen byzantinischen Einfluß. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Abtei wie eine Burg befestigt, davon kündet auch der ab 1212 vorkommende Name Várad (kleine Burg).

Nach László Koszta

Lexikon der frühen Geschichte Ungarns (9.-14. Jahrhundert). Chefred.: Gyula Kristó. Akadémiai Kiadó. Budapest 1994, 539-540.

Propstei St. Peter in Altofen

Die Chroniken schreiben die Gründung der Peterskirche des Altofner Kapitels Stephan dem Heiligen zu, man vermutet jedoch, daß sie auf dessen Nachfolger, König Peter, zurückgeht. Die Beendigung des Bauvorhabens wurde durch eine Schenkung Ladislaus des Heiligen möglich. Da von einem König gegründet, unterstand sie direkt dem Graner Erzbischof und fungierte als authentische Tätigkeit ausübender Ort mit landesweiter Kompetenz. Im Winter 1241 verwüstete das mongolische Heer die Kirche. Danach setzte man nur den Chor wieder instand, die Kirche selbst wurde nicht neugebaut. Herausragender Bedeutung unter den erhalten geblieben Resten sind eine Türöffnung bzw. das Detail einer Chorsperre mit der Darstellung einer Tierkampfszene.

Nach Julia Altmann. Medium Regni. Nap Kiadó. Budapest 1996, 89-114.