1. und 2. Dom von Kalocsa, Königskopf von Kalocsa

Erster Dom von Kalocsa
Zweiter Dom von Kalocsa
Dom zu Kalocsa, Grabplatte des Martin
Königskopf von Kalocsa
Erster Dom von Kalocsa,

Anfang 11. Jahrhundert

Ein einschiffiger Bau mit einfachem Grundriß und rundbogiger Apsis, vor dem man einen zweitürmige Vorbau errichtete. In einem der Erzbischofsgräber kam der bislang vollständigste Fundkomplex mit den Insignien eines hohen Klerikers der Arapdenzeit ans Licht (Kopf des Hirtenstabs, Kelch, patena, Fingerring, Brustkreuz und pallium-Nadeln). Die Forschung bindet diese Gegenstände im allgemeinen an Erzbischof Saul (1192-1202), erwogen wurde aber auch ihre Datierung ins 11. Jahrhundert, und zwar in Verbindung mit Erzbischof Aschrich.

Nach László Koszta

Lexikon der frühen Geschichte Ungarns (9.-14. Jahrhundert). Chefred.: Gyula Kristó. Akadémiai Kiadó. Budapest 1994, 317.

Zweiter Dom von Kalocsa,

Anfang 13. Jahrhundert

Die dreischiffige Kirche mit Querschiff und Chorumgang entstand nach dem Muster französischer Kathedralen. Ihr Bau wurde vor 1230 beendet. Das Gebäude ist uns zwar nur nach seinem Grundriß bekannt, doch wie einige Säulenkapitelle sowie der einst das Hauptportal des Doms schmückende gekrönte Kopf eines Königs belegen, dürften die Ende des 12. Jahrhunderts an den Bauvorhaben in Gran tätigen Steinmetzmeister auch nach Kalocsa gekommen sein.

Nach László Koszta

Lexikon der frühen Geschichte Ungarns (9.-14.Jahrhundert). Chefred.: Gyula Kristó. Akadémiai Kiadó. Budapest 1994, 317.

Königskopf von Kalocsa

Kam im Jahr 1912 bei der Freilegung des Kalocsaer Doms zum Vorschein. En face dargestellte Figur eines Mannes mit tiefliegenden Augen, Schnauz- und Backenbart. Auf dem Kopf sitzt eine schmalreifige, offene Krone. Die Fragen in bezug auf seine Person, Stellung und Herkunft sind noch ungeklärt. Der Kopf gehörte vermutlich zur Dekoration am Hauptportal des Doms.

Die Skulptur ist Eigentum der Ungarischen Nationalgalerie und als Leihgabe in der ständigen Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseum zu besichtigen.

TK