Fasten, Ritual, Brevier

Man bringt Gerhard nach Csanád
Westkirche und Ostkirche
Papst Urban II. 1
Christusdarstellung
Der hl. Benedikt
Fasten

Das Fasten als Erscheinung des religiösen Lebens ist auch in anderen monotheistischen Religionen, zum Beispiel im Islam, bekannt, die es von ihren Gläubigen fordern. Im Sinne der christlichen Lehre bedeutet es, daß man sich zur Zügelung der körperlichen Bedürfnisse, als Ausdruck der Buße und zur Erhebung der Seele des Essens enthält. Das Verbot bezog sich im allgemeinen auf den Verzehr von Fleischgerichten (weshalb der Fischzucht im Mittelalter außerordentliche Bedeutung zukam, da das Verbot den Fisch nicht einbezog), sowie die Anzahl der Mahlzeiten und die Menge der Speisen (z.B. drei Mahlzeiten täglich, mit einmaliger Sättigung). Befreit werden konnten davon nur Kinder, alte Leute und Kranke. Außer zu den gesetzmäßigen Fastenzeiten der Kirche (dem vierzigtägigen großen Fasten vor Ostern und den an die vier Jahreszeiten gebundenen vierteljährlichen Fasttagen) mußte auch vor größeren Feiertagen und bedeutenderen kirchlichen Ereignissen sowie Zeremonien - z.B. beim Verfahren der Heiligsprechung vor der Herausnahme der sterblichen Überreste des Heiligen aus dem Grab bzw. vor der Probe mit glühendem Eisen - gefastet werden.

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Ritual

Gesamtheit der religiösen Bräuche bzw. Zeremonienordnung, die schon in der Frühzeit des Christentums bedeutende Abweichungen zeigte. Bis es im Jahr 1054 zur endgültigen kirchenorganisatorischen Spaltung des byzantinischen und römischen Christentums in die beiden Zweige (griechischen und lateinischen) kam, hatten sich ihre Zeremonienordnungen schon seit Jahrhunderten weit voneinander entfernt.

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Brevier (officium)

Neben der Messe bestehende, andere Form des öffentlichen Gottesdienstes. Offizielle, im Chor gesprochene Gebete der Priesterschaft, für die es eine täglich festgelegte Zahl und bestimmte Gebetsstunden gibt, und die für weltliche Priester und Mönche gleichermaßen obligatorisch sind. Die Einteilung in matutinum, laudes, prima, tertia, sexta, nona, vesperae und completorium richtet sich exakt nach der Ordensregel des hl. Benedikt. Bestandteil der Gebetsstunden sind Psalme, Hymnen, Fürbitten sowie Lesestücke. Das die Texte der einzelnen Gebetsstunden beinhaltende Zeremonienbuch wird seit dem 13. Jahrhundert Breviarium genannt. In der Praxis unterscheidet man zwischen den beiden Hauptarten, dem Offizium der Dompriesterschaft bzw. der Mönche.

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