Béla IV., Margaretenlegende

Königin Gertrud und Andreas II.
König Béla IV.
Die hl. Margarete
Béla IV.

1206 als ältester Sohn Andreas II. geboren. Zu Lebzeiten seines Vaters stand er als Herzog zuerst an der Spitze Slawoniens (1220-26) und dann Siebenbürgens (1226-35). Im Jahr 1220 ehelichte er die Tochter des griechischen Kaisers von Nikaia, Maria, die ihm zwei Söhne (Stephan, Béla) und acht Töchter (Kinga, Margarete d.Ä., Anna, Katharina, Elisabet, Konstanzia, Jolán, Margarete d.J.) schenkte. Starb am 3. Mai 1270; bestattet in der Franziskanerkirche von Gran.

AZS


Margaretenlegende

Legende über das Leben der hl. Margarete (1242-1270), der Tochter von König Béla IV. und Königin Maria. Sie gründet auf den Protokollen der von König Stephan V. angeregten ersten und - nach deren Erfolglosigkeit - im Jahr 1276 stattgefundenen zweiten Untersuchung, die ihre Kanonisierung zum Ziel hatten. Ihr Verfasser, Frater Senior, dürfte mit dem Beichtvater Margaretes, dem Dominikaner Marcellus, identisch sein. Möglicherweise gab es schon im 14. Jahrhundert eine ungarischsprachige und mit Sicherheit eine deutschsprachige Übersetzung der Legende. Die ungarische Fassung wurde in einer 1510 von Lea Ráskai kopierten Handschrift überliefert. Der Legende, einem bedeutenden Werk der europäischen Mystik, war infolge der darin formulierten, moderne, laienhafte religiöse Formen betondenden Ideale ein bemerkenswertes Nachleben beschieden. Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts entstanden anhand der Urlegende weitere lateinische Versionen.

KSz