Wappenbriefe, Corvina-Bibliothek, Studiolo

Adelsbrief des Miklós Imreffy
Wappenbrief von Miklós Oláh 3.
Familienwappen: Sánkfalvi, Heõi, Hereni und Lázói
Marlianus-Kodex
Hieronymus-Kodex 3.
Miscellanea-Kodex
Wappenbriefe

Von der Sigismundzeit an wurde es Brauch, Adels- oder Wappenverleihungen in prächtigen, auch Wappenabbildungen enthaltenden Urkunden festzuhalten. Es kam sogar vor, daß man eine Urkunde in mehreren Exemplare ausfertigte und das Wappen auf jedes der Exemplare malte. Diese Wappenbriefe waren die schönsten von der königlichen Kanzlei ausgegebenen Stücke.

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Corvina-Bibliothek

König Matthias machte aus seiner Hofbibliothek eine weltberühmte Sammlung und brachte sie im Ostflügel des Palastes, in den Räumen neben der Kapelle, unter. Die Sammlung enthielt zahlreiche in Italien erworbene Kodizes, aber auch flämische, böhmische, ja sogar griechische Handschriften waren darunter. Nach 1476 bestellte Matthias bei Werkstätten in Florenz, Neapel und der Lombardei eine größere Menge Luxushandschriften. Sein wichtigster Lieferant war die Werkstatt Attavante in Florenz. Matthias gründete in Ofen mit italienischen Meistern auch eine Miniaturmalerwerkstatt. Die Corvina-Bände erhielten charakteristische, gepreßte und mit Gold verzierte Ledereinbände. Zur Zeit der türkischen Eroberung wurde die Bibliothek zerstört und ein Großteil der Bände ging unter.

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Studiolo

Italienische Bezeichnung für Arbeitszimmer, einer der intimsten Räume der Palastwohnungen. Im allgemeinen eine kleine Stube, die mit intarsienverzierten Holzverkleidungen, Wandschränken und Malereien geschmückt wurde. Das Thema der Dekoration deutete zumeist auf die Wissenschaft; an diesen Orten begegnet man Darstellungen der Musen, Tugenden oder Elemente. Von einem ähnlichen Studiolo weiß man aus Matthias' Ofner Palast in der Nachbarschaft der Bibliothek.

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