Lobkowitz-Kodex, Lányi-Kodex, Keszthelyer Kodex, Peer-Kodex
Lobkowitz-Kodex
116 Blätter umfassende, 1514 kopierte Handschrift gemischten Inhalts, ursprünglich Eigentum der Franziskaner. Neben Texten über den hl. Franziskus enthält der Kodex die Legenden des hl. Alexius und der hl. Euphrosina, Gebete sowie Betrachtungen. Mehrere Texte sind mit dem Bod-Kodex identisch. Der Kodex wurde Ende des 19. Jahrhunderts von János Csontosi in der Raudnitzer Bibliothek der Familie Lobkowitz entdeckt. Gegenwärtig befindet er sich in der Prager Universitätsbibliothek.
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Lányi-Kodex
Das 218 Blätter umfassende ungarischsprachige Ordinarium entstand 1519 für die Prämonstratensernonnen von Somlóvásárhely. Neben dem Ordinarium in ungarischer Sprache enthält der Kodex die lateinischen Gebete für die letzte Ölung und das Nonnengelübde. Auch einige Notenzeilen sind darin zu finden. Károly Lányi schenkte ihn 1855 der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.
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Keszthelyer Kodex
Ungarischsprachiges Paslterium, Umfang 226 Blätter. Gergely Lékán von Velike schrieb es 1522 für die Franziskanerbeginen ab. Das Psalterium vom Typ eines Brevariums enthält neben der Übersetzung von 150 Psalmen auch Hymnen und im Anhang Gebete. Kopiert wurde es aus derselben Handschrift wie der Kulcsár-Kodex. Sein Name leitet sich vom früheren Eigentümer ab, der Festetics-Bibliothek in Keszthely. Heute in der Staatsbibliothek Széchényi in Budapest aufbewahrt.
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Peer-Kodex
Gebetbuch mit 298 Blättern, das man 1526 im Paulinerkloster Nagyvázsony oder einem der Prämonstratenseklöster für Herrn Simon Csepeli kopierte. Neben zahlreichen zu dieser Zeit beliebten Gebeten ist darin auch ein Gebet gegen den Tod durch einen Pfeil, die Pest und das Fieber zu lesen. Darüber hinaus enthält der Kodex die Legenden des hl. Alexius und hl. Paulus des Eremiten sowie mehrere erbauliche Betrachtungen. Herausragende Texte sind das Lied von Ladislaus dem Heiligen in Latein und Ungarisch, der Marien-Gesang von András Vásárhelyi und die Cantilene von Ferenc Apáti. Der Kodex wurde nach Auflösung des Preßburger Klarissenklosters Eigentum des Jakab Peer. Von diesem erwarb ihn Miklós Jankovich, und 1836 ging er mit dessen Sammlung in den Besitz des Ungarischen Nationalmuseums über. Gegenwärtig wird er in der Budapester Staatsbibliothek Széchényi aufbewahrt.
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