János Vitéz d.J., Hippolit d'Este, György Szatmári, Ferenc Várdai

János Vitéz d.J.
Meßgewand 2.
Mitra
Wappen des György Szatmári
János Vitéz d.J. (†1499)

Neffe und Zögling des Esztergomer Erzbischofs Vitéz. Studierte in Italien, wo er auch Schüler von Galeottto Marzio war, Abschluß in den Rechtswissenschaften. 1493 erhielt er neben dem Veszprémer das Bistum Bács, das er auch als Gouverneur verwaltete. Förderte mehrere berühmte italienische Humanisten, leitete ab 1497 bis zu seinem Tode die Donaugesellschaft der Literaten.

KP


Hippolit d'Este (1479-1520)

Neffe der Königin Beatrix, von König Matthias als Siebenjähriger zum Erzbischof von Gran ernannt (1487-1497). Erhielt in Ungarn die modernste Erziehung, schon als Vierzehnjähriger verfügte er über eine umfangreiche Privatbibliothek mit humanistischen Werken. Tauschte mit Tamás Bakócz seinen Erzbischofsstuhl und bekam dafür das ebenfalls lukrative Bistum Erlau (1497-1520). Ab 1493 Kardinal, gleichzeitig Erzbischof von Mailand (ab 1498) und Capua (ab 1502) sowie Bischof von Ferrara (ab 1503). In Ungarn hielt er sich nur kurze Zeit auf (1487, 1513, 1518-1520). War ein berühmter Mäzen, der Literaten freigiebig förderte. Der herausragendste darunter, Arioso, widmete ihm sein Werk" Orlando furioso". Beschäfigte in den Jahren nach 1510 zwei berühmte Italiener an seinem Hof in Erlau, den Arzt Giovanni Manardi und den Humanisten Celio Calcagnini. Die aus der Zeit seines Episkopats in Gran und Erlau erhalten gebliebenen Abrechnungsbücher (die sog. Hippolit-Kodizes) sind wichtige Quellen der Wirtschaftsgeschichte.

KP-GyR


György Szatmári (1457-1524)

Größter ungarischer Mäzen des jagiellonenzeitlichen Humanismus, Bischof und Kanzler, bürgerlicher Abstammug. Zunächst in der Kanzlei des Königs tätig (königlicher Sekretär 1494-1499), später selbst Kanzler (Geheimkanzler 1499-1521, ab 1521 bis zu seinem Tode Hauptkanzler). Aufgrund des Besitzes von Kapiteleinkünften Bischof von Veszprém (1499-1501), von Wardein (1501-1505), von Fünfkirchen (1505-1522), und schließlich Erzbischof von Esztergom (1522-1524). 1506 zum Priester geweiht. In den 1500er Jahren allein und mit allen Vollmachten für die äußeren Angelegenheiten des Landes zuständig. Hinterließ in seinem Testament 70.000 Goldstücke zur Auslösung der in österrreichischer Hand befindlichen westlichen Burgen. Sein großes Interesse galt den Wissenschaften und Künsten. Italienische Humanisten und Ungarn mit italienischem Universitätsabschluß widmeten ihm ihre Werke. Rief in Fünfkirchen ein humanistisches Zentrum ins Leben. Dort ließ er einen neuen Bischofspalast und bis heute erhalten gebliebenen Altar, in Kaschau eine Kapelle bauen.

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Ferenc Várdai (1474?-1524?)

Leiter des humanistischen Kreises Karlsburg, seine humanistische Bildung erlangte er in Italien. Schatzmeister, Bischof von Vác (Waitzen) und dann von Siebenbürgen. Förderte unter anderem Stephanus Taurinus, Adrianus Wolphardus und Celio Calcagnini.

KP