Niederländische Malerei, harter Stil, Donauschule
Niederländische Malerei
Flandern mit den umliegenden niederländischen Provinzen war im Europa des 15. Jahrhunderts eine der reichsten Regionen. Hier bildete sich das wichtigste Zentrum der zeitgenössischen Malerei jenseits der Alpen heraus. Die großen Künstler der ersten Hälfte des Jahrhunderts - der Meister von Flémalle (1376/78-1444) und Jan van Eyck (um 1390-1441) sowie die zu ihrer Schule gehörenden Rogier van der Weyden (um 1400-1464), Petrus Christus (um 1400-1472?), Dierick Bouts (um 1415-1475), Hans Memling (um 1433-1494) und Hugo van der Goes (um 1400-1482) - schufen durch Anwendung einer neuen Technik, der Ölmalerei, einen niveauvollen, realistischen Stil, welcher der spätgotischen Malerei des Zeitalters als wichtigstes Vorbild diente.
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Harter Stil
Der in den 1430er Jahren in ganz Europa vor sich gehende Stilwechsel machte anstelle des früheren "weichen Stils" der künstlerischen Darstellung einen "harten Stil" populär. Quelle des neuen Stils war die zeitgenössische niederländische Kunst. Im Gegensatz zu den idealisierenden Bestrebungen des weichen Stils bemühte sich diese neue Kunst um einen realistischen, individuellen Ausdruck.
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Donauschule
Zwischen 1500 und 1520 im süddeutschen Donautal mit den Zentren Regensburg, Passau und Wien blühender Malstil, dessen Einfluß auch in Ungarn, Böhmen und Polen zur Geltung kam. Sein wichtigstes Charakteristikum ist die Hervorhebung der romantisch gemalten Landschaft. Darin zeigt die Donauschule auch verwandte Züge zur zeitgenössischen niederländischen und venezianischen Malerei. Vertreter des Stils sind die in Wien geschaffenen Jugendwerke von Lucas Cranach, die Bilder des Regensburgers Albrecht Altdorfer und des in Passau arbeitenden Wolf Huber. Parallele Erscheinungen zur Malerei der Donauschule lassen sich auch in der süddeutschen Plastik des Zeitalters belegen.
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