Fiale, Wimperg, Lünette
Fiale
Architektonische Zierform der Gotik. Das deutsche Wort Fiale entstand durch Übernahme des mittelalterlichen französischen Namens der Form: Filloles = Schwestern, und beudetet soviel wie Turmkind. Kleines, turmförmiges Bauglied, das aus der Basis, einem maßwerkverzierten, meist Wimpergen begrenzenden Leib und einem spitzen, pyramidenförmigen, krabbengeschmückten Helm mit einer Kreuzblume besteht.
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Wimperg
Giebelartige Bekrönung, Architekturelement der Gotik. Ursprünglich eine die Enden des Satteldachs abschließende Mauer, die davor schützte, daß der Wind unter das Dach fuhr und es abhob. Darauf deutet auch die alte deutsche Bezeichnung Wintperg, d.h. vor dem Winde bergend. Später wurde der Wimperg zu einem Dekorationselement. Von dreieckigen, ab Mitte des 14. Jahrhunderts häufig kielbogenförmigen und mit Krabben besetzten Gesimsen gerahmt. Die Spitze ziert eine Kreuzblume. Meist von zwei Fialen flankiert.
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Lünette
Italien.=Lunetta, französ.=Lunette, was wortwörtlich kleiner Mond bedeutet. Ursprünglich unter dem Sturzbogen von Tür- oder Fensteröffnungen angebrachte, verzierte Steinplatte. Später wurde sie, unter Beibehaltung ihrer Form, zu einem einfach über dem Gesims plazierten Bogenfeld. Häufig verwendete man sie als Dekoration an Portalen, Türen, Altären und Pastophorien. In der Mitte meist mit einem von Gesimsgliedern gerahmten Relief, an den Anfängen mit scheibenförmigen Voluten und am Gipfelpunkt mit Giebelschmuck (Akroterion) verziert.
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