Ungarländischer roter Marmor, Budaer Mergel
Ungarländischer roter Marmor
Liaszeitlicher dichter, roter Kalkstein. Da nicht völlig kristallisiert, ist es im geologischen Sinn kein Marmor, wurde aber schon im Mittelalter als Marmor bezeichnet. Seine Festigkeit eignet sich gut zum Meißeln und Schleifen. War wegen seiner dem Porphyr ähnelnden Pupurfarbe - der Farbe bzw. des Steinmaterials der antiken Kaiser - sehr beliebt. Die westlich von Gran gelegenen Steinbrüche (Süttõ, Tardos) betrieb man erst ab Ende des 12. Jahrhunderts. Das Material kam bei repräsentativen Gebäudeteilen, z.B. an Toren, für Fußböden, den Thron oder Grabdenkmäler, zur Anwendung. Vom 13. Jahrhundert an verbreitete sich der rote Marmor bzw. die daraus gefertigten Bauskulpturen im ganzen Land. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde er auch aus Polen importiert.
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Budaer Mergel
Unter großem Druck in Gestein umgewandeltes Material gelblichgrauer Farbe. Mitunter nimmt es wegen seines hohen Eisengehalts die Farbe von rotem Marmor an. Spaltet sich plattenartig, läßt sich gut bearbeiten und glätten. Wird in der Umgebung von Buda abgebaut. Zur Zeit Wladislaws II. entdeckten italienische Steinmetze seine günstigen Eigenschaften, so daß es zu einem der beliebtesten Materialien der jagiellonenzeitlichen ungarländischen Renaissance wurde.
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