Prager Königspalast, Hans Spiess, Benedikt Ried
Prager Königspalast
Den im 12. Jahrhundert in der Prager Burg (Hradschin) neben dem St. Veitsdom ausgebauten Königspalast ließen König Karl IV. und König Wenzel IV. im 14. Jahrhundert umbauen. Der Spätgotik-Renaissanceumbau begann Mitte der 1480er Jahre im Auftrag Waldislaws II. und zunächst unter Leitung von Hans Spiess, der den spätgotischen Wohntrakt des westlichen Teils ausbaute. Ab 1493 übernahm Benedikt Ried die Leitung der Palastbauten. Unter ihm entstand 1493-1501 der imposante (16x62 m messende) Wladislaw-Saal mit der Rittertreppe. Zwischen 1502 und 1509 errichtete man den Trakt der Kanzlei oder Ludwigs II. 1541 brannte der Palast ab und wurde im größeren Stil umgebaut.
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Hans Spiess
Aus Frankfurt gebürtiger, hauptsächlich in Böhmen tätiger Architekt. Starb zwischen 1491 und 1511. Arbeitete 1486-1488 an der Melniker Propsteikirche, leitete spätestens 1487 schon die Bauarbeiten am Prager Königspalast. Der Wohntrakt im westlichen Teil des Palastes ist an ihn zu binden. Arbeitete auch am Bau der Prüglitzer Burg.
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Benedikt Ried
Architekt (1454, Piesting - 1534, Prag). Lernte wahrscheinlich in den Baulogen des Passauer und Wiener Doms. 1480 nahm er an der Wiederherstellung der Burg zu Burghausen teil, und kam in den 1480er Jahren vermutlich auch nach Ofen. Lenkte 1486-1495 die Modernisierung der Befestigungen der Prager Burg, wo er meherere Kanonentürme baute, und errichtete 1490-1493 das königliche Oratorium in der St. Veitskathedrale. Zwischen 1493 und 1502 entstand sein Hauptwerk, der Wladislaw-Saal im Prager Königspalast, zwischen 1512 und 1540 beendete er das Langhaus der Kuttenberger St. Barbarakirche. 1519-1538 leitete er den Bau der Nikolaikirche zu Louny, 1523 des Renaissance-Palastflügels der Burg Blatna und 1523-1532 der Burg Sabkovice. Arbeitete 1498 an der Burg Rab bzw. nach 1504 der Burg Svichov mit.
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