János Thuróczy, István Werbõczy, Antal Tatai
János Thuróczy
Um 1435 im oberländischen Komitat Túróc als Sohn einer Adelsfamilie geboren. Dank seiner Schreibkundigkeit kam er früh an den Königshof, wo er ab 1467 bereits Notar im Büro des Landesrichters war. Ab 1470 Notar des authentische Tätigkeit ausübenden Konvents Ság, anschließend Assessor beim Landesrichter István Hásságyi, 1486-1488 Assesor in der kleineren Kanzlei des Personalis Tamás Drági. Arbeitete zwischen 1475 und 1488 ununterbrochen an seiner historischen Arbeit und starb vermutlich kurze Zeit, nachdem sie erschienen war. Das fertige Werk erschien am 20. März 1488 zuerst in Brünn mit einer Empfehlung für Tamás Drági, und am 3. Juni desselben Jahres wurde es auf Bestellung des Ofner Buchhändlers Theobald Feger in Augsburg mit einer Empfehlung für König Matthias herausgegeben. Von der Augsburger Ausgabe gab es zwei Fassungen. In der einen hatte der Autor jene Teile weggelassen, welche die Sensibilität der österreichischen Untertanen König Matthias' verletzten. Die Chronica Hugarorum bildet den Übergang von der mittelalterlichen Geschichstschreibung zur humanistischen Historiographie.
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István Werbõczy
Sproß einer im Komitat Bereg ansässigen Adelsfamilie. Geboren um 1460, verstorben im Jahr 1542. Trat gemäß Familientradition die Laufbahn eines Prokators an. Als Familiaris István Báthoris kam er in die von den Personalis geleitete kleinere Kanzlei, deren Archivar er 1483 wurde. Um 1492 schrieb er sich an der Krakauer Universität ein, wo er eine grundlegende humanistische Bildung erwarb. Er lernte Latein, Griechisch und sprach sicher auch Deutsch. Auf sein literarisches Interesse deutet, daß er sich mit der Herausgabe der Gedichte von Janus Pannonius befaßte bzw. gute Beziehungen zu den Humanisten der Wiener Universität pflegte. Die angesichts seiner Herkunft glänzende Karriere verdankte er seiner Bildung, Redegewandtheit und politischen Geschicklichkeit: 1512 Assessor, 1514 Personalis und 1525 Palatin des Landes. In der Politik der Jagiellonenzeit war er die führende Gestalt der (nationalen) Partei des niederen Adels. Als unerbittlicher Gegner der lutherischen Reformation unternahm er 1521 den Versuch, Luther selbst zum Widerruf seiner Lehren zu bewegen. An seinen Namen pflegt man die nach dem von Dózsa geführten Bauernkrieg erlassenen Gesetze zu binden. Ab 1526 Kanzler bei János Szapolyai, 1541 oberster Richter im türkisch besetzten Buda. Sein in lateinischer Sprache verfaßtes Tripartitum (Tripartitum opus iuris consuetudinarii inclyti regni Hungariae) gab er 1517 in Wien auf eigene Kosten heraus, da die Magnaten zu verhindern wußten, daß es der König zum Gesetz erhob.
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Antal Tatai
Im Jahr 1467 an der Wiener Universität immatrikuliert, wo er den Grad des Magisters erlangte. Zunächst Prediger des Paulinerklosters in Budaszentlõrinc, 1487 Generalvikar des Ordens.
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